Ein Fahrradunfall mit anschliessendem, mehrwöchigen Spitalaufenthalt meiner Grossmutter prägte meinen beruflichen Werdegang.

Die beinahe täglichen Besuche bei meiner verunfallten Oma haben immer genau gleich begonnen. Nämlich mit einem tiefen Atemzug am Eingang des Spitals. Den einen wird es schlecht von diesem ganz eigenen Duft, ich aber liebe ihn bis heute…

Die Damen am Empfang beeindruckten mich. Dort war einfach immer etwas los. Dort wollte ich hin.

Im August 1990 durfte ich die Lehre als Kaufmännische Angestellte im Spital Grabs antreten. Die vielen Kontakte am Schalter und am Telefon und die teils hektische Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen. Und doch hat mir etwas gefehlt.

Die anfängliche Faszination des regen Treibens an der Eingangspforte ist einer grösseren Sehnsucht gewichen.

Ich suchte nach einem intensiveren Kontakt mit Menschen.

Einem Begleitenden, Berührenden vielleicht?

Mit erfolgreich abgeschlossener KV-Lehre im Gepäck begab ich mich deshalb auf einen neuen Weg. Ich absolvierte die 3-jährige Massagefachschule in St. Gallen inkl. Praktikum und anschliessender mehrjähriger Mitarbeit im Medizinischen Zentrum in Bad Ragaz.

Zwar musste ich nun auf den Spitalduft verzichten, dafür hat sich die Welt der Medizin für mich aufgetan. Die Faszination Mensch – Körper – Psyche, das Zusammenspiel von so unterschiedlichen Systemen zu erlernen und verstehen zu wollen, reizt mich bis heute und ist ein wichtiger Motivator für meine Weiterentwicklung. Beruflich, wie privat.

Zu Beginn meiner therapeutischen Tätigkeit hat es für mich nur den «schulmedizinischen» Weg gegeben. Energien, Unsichtbares, Unerklärbares habe ich ignoriert und wegdiskutiert.

Zum Glück hat das Leben auch mich in der Zwischenzeit einiges gelehrt:

• Geburten und Todesfälle haben mich demütiger werden lassen.
• Körperliche Beschwerden haben meine Dankbarkeit für Gesundheit vergrössert.
• Wege blieben mir versperrt und haben mich neue Landschaften finden lassen.
• Ein grosses Steinherz auf einer Sandbank am Rhein hat die Hoffnung und den Glauben an die Liebe wiedererweckt.
• Und meine beiden wunderbaren Söhne im Teenager-Alter holen mich mit ihren Diskussionen immer wieder zuverlässig auf den Boden der Realität zurück…